Oracle Standard Edition 2 Hardware Einschränkungen

Oracle Standard Edition 2 (SE2) – Lizenzregeln und Auswirkungen

Update 18.04.2019: Ab 19c Standard Edition 2 (SE2) ohne RAC Funktionalität – hier

Wie bereits angekündigt hat Oracle mit 1. September 2015 die neue Datenbank Edition Oracle Standard Edition 2 (SE2) veröffentlicht (Link). Sie ersetzt ab sofort die Standard Edition One (SE1) und die Standard Edition ab der Version Oracle 12.1.0.2. Für die SE1 und SE können daher nicht mehr Lizenzen gekauft bzw. nachgekauft werden.

Aus der Perspektive der Software handelt es sich bei der Oracle Standard Edition 2 (SE2) um die gleichen Binaries wie die Vorgänger Editionen, jedoch ist sie aus lizenzrechtlicher Sicht ein eigenständiges, neues Produkt mit neuen Limitationen bei gleichbleibend bewährten Funktionalitäten.

Server Hardware Einschränkungen mit SE2

Die Oracle Standard Edition 2 (SE2) kann auf allen Servern eingesetzt werden, die eine maximale Kapazität von 2 Sockel am Motherboard aufweisen. Jeder belegte Sockel ist zu lizenzieren. Die exklusiv von unseren Technikern konfigurierte Maximum Performance Appliance MPA (Link) ist speziell für die für die Anforderung der SE2 bzgl. maximaler Performance pro Thread designed.

Real Application Cluster (RAC) mit Standard Edition 2 (SE2)

Es ist erlaubt mit Oracle Standard Edition 2 (SE2) einen RAC zu implementieren, der aber entsprechend den Lizenzvorgaben nur aus maximal 2 Server bestehen darf.
Jeder dieser Server kann über maximal zwei Sockel am Motherboard verfügen, wobei aber nur ein Sockel pro Server (CPU) für den RAC verwendet werden darf !
Um diese Vorgaben zu erreichen, können Sie den zweiten Sockel des Servers entweder unbesetzt lassen oder über eine unterstützte Hard Partitioning Software Lösung (z.B. Oracle VM, LPAR,…) binden.

Das Usage Cap der Oracle Standard Edition 2 (SE2)

Erstmals wurde bei der SE2 eine technische Obergrenze (Usage Cap) für die Verwendung von CPU Threads implementiert. Eine Single Server Oracle Standard Edition 2 (SE2) Datenbank verwendet nicht mehr als 16 CPU Threads. Achtung: Es hängt von der jeweiligen Plattform und Betriebssystem ab, ob ein CPU Thread gleich einem CPU Core zu setzen ist.
Bitte beachten Sie: Es besteht leider nicht auf jeder Plattform die Möglichkeit das Hyperthreading zu deaktivieren.

Das Usage Cap ist nur auf der Datenbank Ebene implementiert. Wenn Sie also auf einem Server mehrere Datenbanken betreiben, so kann jede Datenbank für sich 16 eigene CPU Threads verwenden.

Im Oracle Standard Edition 2 (SE2) RAC stehen pro Datenbank Instanz (auf zwei RAC Servern ist je eine Instanz die zusammen die RAC Datenbank bilden) jeweils maximal 8 CPU Threads zur Verfügung (in Summe wieder 16 Threads für den RAC).
Auch in diesem Fall ist es so, dass Sie natürlich mehrere Datenbanken anlegen können und jede neue RAC Datenbank Instanz für sich acht andere CPU Threads verwenden kann.

Änderung der Minimas bei Oracle Standard Edition 2 (SE2)

Für jeden SE2 Server müssen bei NUP Lizenzierung mindestens 10 NUPs erworben werden. Bei Standard Edition und Standard Edition One beträgt das Minima bei der Erstanschaffung 5 NUPs pro Unternehmen.

Lizenz Preise und Lizenz Migration

Eine Oracle Standard Edition 2 (SE2) Lizenz kostet exakt gleich viel wie eine Oracle Standard Edition (SE) Lizenz.
Standard Edition One und Standard Edition Kunden haben die Möglichkeit ihre Lizenzen 1:1 zu migrieren, d.h. es fallen keine weiteren Lizenzgebühren für Bestandslizenzen an.
Bitte beachten Sie: Bei einer Standard Edition One zu Oracle Standard Edition TWO ( SE2 ) Migration erhöhen sich die jährlichen Supportgebühren um 20%.

Bestehender Support für SE1 & SE 12.1.0.1

Der Premier Support für Oracle12c 12.1.0.1 SE ONE und SE endete am 31. August 2016.
Ab 1. September 2016 sind diese Produkte in den Sustaining Support übergegangen.

Fazit zu den Lizenzbedingungen der SE2

Die Lizenzbedingungen der Oracle Standard Edition 2 (SE2) haben sich gegenüber der SE und SEOne ohne Zweifel stark geändert. Vor allem Standard Edition Systeme mit vier Sockel Server sowie Standard Edition RAC Systeme sind dadurch stark betroffen.

Nach der für jedes System irgendwann notwendigen Migration auf SE2 12.1.0.2 dürfen 4 Sockel Server nicht mehr eingesetzt werden. Bei den Standard Edition RAC Systemen wird es notwendig entweder jeweils eine CPU pro Server zu entfernen oder mittels Hard Partitioning zu deaktivieren.

Neue Anwender die bisher mit den Hardware-Einschränkungen einer Standard Edition One auskommen wären trifft die Neuerung der SE2 vorallem beim Preis, da eine Oracle Standard Edition TWO dreimal so viel kostet wie die Standard Edition One.

Die Beschränkung der CPU Threads sehen wir nicht als sehr dramatische Einschränkungen an, da dieses Limit nur auf Datenbank-Ebene und nicht auf Server-Ebene gilt.

Fragen & Antworten

Für weitere detailierte Auskünfte und Best-PracticeUmsetzungen kontaktieren Sie bitte unsere Experten (Link).

Sie haben auch die Möglichkeit einen Kommentar zu hinterlassen.

3 Kommentare
  1. Gerhard Bach
    Gerhard Bach sagte:

    Im blog steht:Bitte beachten Sie:
    Bei einer Standard Edition One zu Oracle Standard Edition TWO ( SE2 ) Migration erhöhen sich die jährlichen Supportgebühren um 20%.
    Jedoch in der aktuellen Oracle preisliste steht:http://www.oracle.com/us/corporate/pricing/technology-price-list-070617.pdf
    Prices in USA (Dollar) September 1, 2015 Oracle Technology Global Price List
    Processor Software Update
    License License & Support (per Year)
    Standard Edition One 5,800 1,276.00
    Standard Edition 17,500 3,850.00
    Standard Edition 2 17,500 3,850.00

    Ich sehe hier einen Preisunterschied von 3850-1276=2574 USD, das sind bezogen auf SE1 100* 2574/1276
    = 200% Preiserhöhung für den jährlichen support! (Nicht nur 20%)

    Antworten
    • Michael Hiess
      Michael Hiess sagte:

      Die +20% Supportkosten berechnen sich bei der Lizenzmigration auf Basis Ihres aktuellen Supports für Ihre alten SE1 Lizenzen

      Antworten

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  1. […] die Lizenzregeln der brandneuen Oracle Standard Edition 2 wurden bereits ausführlich im Vortrag […]

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