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Grundlagen und Vorteile der Oracle Prozessor Lizenzierung

Grundlagen und Vorteile der Oracle Prozessor Lizenzierung

Die Oracle Prozessor Lizenzierung muss immer dann gewählt werden, wenn die genaue Anzahl an natürlichen Personen und/oder physischen Devices nicht festgestellt werden kann. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn auf Ihrer Internet Webseite Zugriffe auf Ihre Oracle Datenbank möglich sind.

Beispiel aus der Praxis

Wenn die Kassiererin in einem Supermarkt die Produkte bei der Kassa mit einem Scanner erfasst, dann ist die Kassiererin ein Named User.

Named User Beispiel Produkt Scanner

Falls aber die Kunden Ihren Einkauf an der Selbstbedienungskassa selber scannen, dann sind die Kunden eine nicht feststellbare Anzahl an Datenbanknutzer und müssen daher via Prozessor Lizenz lizenziert werden. Der Scanner selber ist ein durch Menschen bedientes Gerät und muss nicht als Named User gezählt werden.

Der große Vorteile der Oracle Prozessor Lizenzierung

Die Anzahl der lizenzierten Datenbank Nutzer pro System ist theoretisch unbegrenzt. Ab einer bestimmten Anzahl an NUP Lizenzen wird der Breakeven überschritten (siehe Details im „Oracle Quick Pocket Licence Guide >>“) an dem die Prozessor Lizenzen günstiger sind.

Es ist möglich, bestehende NUP Lizenzen bei einem Umstieg auf Prozessor Lizenzierung anrechnen zu lassen.

Einsparungspotenzial

Ein Downgrade von CPU auf NUP Lizenzierung oder eine Reduzierung von bestehenden NUP Lizenzen (um die damit verbunden Supportkosten zu verringern) ist in den Lizenzvorgaben leider nicht vorgesehen und daher im Normalfall auch nicht möglich. Bei einer starken Reduktion der Datenbanknutzer bzw. Devices kann daher ein Neukauf aufgrund der geringeren Supportkosten finanziell sinnvoll sein!

Eine vorausschauende Planung der Datenbanknutzer ist aus diesem Grund immer ratsam, um Unter- oder Überlizenzierung zu vermeiden.

Oracle Prozessor Lizenzierung

Prozessortyp und Anzahl der Cores

Oracle Datenbanken werden bei der Oracle Prozessor Lizenzierung anhand des Prozessortyps und der Anzahl der enthaltenen Cores lizenziert.

Ausnahmen davon sind die Oracle Standard Edition One (SEOne) und die Standard Edition (SE) Prozessorlizenzen. Bei beiden Editionen sind der Prozessortyp und die Anzahl der enthaltenen Cores nicht relevant, sondern nur die Anzahl der vorhandenen, physischen CPU Sockel.

Sie können bei der SEOne also zum Beispiel 2 x 6 Core Prozessoren einsetzen und müssen lediglich zwei Sockel mit zwei SEOne Prozessor Lizenzen lizenzieren. Im Oracle Enterprise Bereich wären hier auf Basis Intel Xeon sechs Prozessorlizenzen fällig!

Bei der SEOne (Standard Edition ONE) darf der physische Server über maximal zwei Sockel verfügen und der Einsatz von RAC (Real Application Cluster) ist nicht erlaubt.

Bei der SE (Standard Edition) sind bei einem physischen Server bis zu maximal vier CPU Sockel erlaubt. Mit der SE können Sie auch einen RAC betreiben, jedoch gibt es dazu von Oracle vorgegebene Installationsvoraussetzungen. Die Summe aller im RAC vorhandenen Sockel darf die Zahl 4 nicht überschreiten.

Der SE RAC stellt die lizenztechnisch kostengünstigste Variante für einen Real Application Cluster dar, zumal die RAC Option Lizenzen hier schon in der Basislizenz inkludiert sind!

Achtung Stolperstein:
Es zählen zur Feststellung der möglichen Oracle Editionen (SE, SEOne) alle vorhanden Sockel, unabhängig davon ob sie leer sind oder mit CPUs belegt wurden! Die Anzahl der benötigten Prozessor Lizenzen richtet sich natürlich nach der Anzahl der tatsächlich belegten Sockeln.

Wenn Sie zum Beispiel bei einem RAC mit vier Servern und je zwei Sockel pro Server nur einen Sockel mit jeweils einer CPU belegen, so sind in Summe acht Sockel vorhandenen und somit das Limit der SE Lizenz mit vier Sockel überschritten! In diesem Fall müssen Enterprise Lizenzen eingesetzt werden.

Bei der Enterprise Edition spielt die Anzahl der Sockel keine Rolle, sondern nur die Anzahl der Cores pro CPU.
Die Core Factor Table gibt Aufschluss darüber, welcher Prozessortyp pro Core mit welchem Factor multipliziert werden muss, um die korrekte Anzahl der notwendige EE Prozessor Lizenzen zu ermitteln. Es ist dabei auf die nächste ganze Zahl aufzurunden.